Seit dem Frühjahr 2016 initiiert LiSA maßgeblich die Proteste gegen das neue, noch striktere Vorgehen des Zentralen Prüfungsamtes (ZPA). Dieses hatte im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen willkürlich Fünfen bei fehlenden Prüfungsergebnissen eingetragen und daraus resultierend, Exmatrikulationsbescheide an Studierende verschickt. Wir als LiSA kritisieren den Versuch scharf, durch die Automatisierung von Vorgängen, Mitarbeiter*innen des ZPA zu entlasten, und wehren uns gegen diese Art der Disziplinierungsmaßnahme, die Studierende weiter unter Druck setzt. Als Teil des AStA veranstalteten wir Informationsveranstaltungen, riefen Studierende auf gegen Exmatrikulationsbescheide Widerspruch einzulegen, luden zum Protestplenum, leisteten Pressearbeit und organisierten eine studentische Vollversammlung. Nachdem auch der Studierendenrat (SR), als höchstes studentisches Entscheidungsgremium, einstimmig eine Resolution mit Forderungen gegen das Vorgehen des ZPA verabschiedete, die Presse mit großen Artikeln berichtete und die senatorische Behörde das Vorgehen thematisierte, sah sich auch die Unileitung gezwungen Maßnahmen zu ergreifen. Ein erster Erfolg unser vielen Arbeit, zeigte sich Ende April, als bei allen Student*innen, die aufgrund fehlender Ergebnisse eine Fünf eingetragen bekamen, die Note vom ZPA wieder entfernt wurde. Doch dies ist nur ein kleiner Erfolg, denn nach wie vor hält das ZPA am zu kritisierenden Prinzip fest: Eine Anmeldung bei pabo führt nach vier Semestern ohne Ergebnis zur Exmatrikulation. Das ist insbesondere politisch nicht hinnehmbar. Die immer strengere Auslegung der Prüfungsordnung durch das ZPA ist dabei nicht als zufällige Laune abzutun, sondern reiht sich nahtlos in die fortschreitende Ökonomisierung der Hochschulen ein. Ziel ist es, Studierende möglichst kostengünstig in Regelstudienzeit durch das Studium zu hetzen. Für selbstbestimmte Studienverläufe bleibt immer weniger Platz. LiSA wehrt sich gegen diese Einschränkung der Studierfreiheit und fordert, dass diese nicht durch die Automatismen standardisierter Verfahren reglementiert und eingeschränkt wird. Diese Entwicklung gehört nicht nur gestoppt, sondern umgekehrt. Wir müssen grundsätzlich selbst entscheiden können, wann wir welche Veranstaltung besuchen und die uns auferlegten Prüfungsleistungen ablegen.
Lasst uns überall für mehr Selbstbestimmung im Studium kämpfen!