LiSA ist aktuell Teil des AStAs. Der AStA unterstützt viele Projekte finanziell und mit Infrastruktur, z.B. durch logistische Unterstützung, durch genügend frei verfügbares Arbeitsmaterial und der (rechtlichen) Hilfe bei Problemen. Leider ist der AStA oft zu weit weg vom studentischen Alltag und kann sich bei Problemen innerhalb der Studiengänge nur bedingt einschalten. LiSA findet deshalb Stugenarbeit wichtig und unterstützt sie.
Die Stugen sind zumeist der erste Anlaufpunkt für Studierende und Lehrende eines Studiengangs oder Fachbereichs. Stugen kennen die speziellen Probleme in ihrem Studiengang und die Bedürfnisse ihrer Studierenden und bilden so das Rückgrat im Ringen um studentische Interessen. Wenn es uns gelingt, Probleme wie Schwierigkeiten mit dem Prüfungsamt, verschärfte Aufnahmeverfahren, Anwesenheitspflicht im eigenen Studiengang und fächerübergreifend zu diskutieren und gemeinsam zu handeln, gewinnen wir alle dabei!
„Die Mitwirkung an der Selbstverwaltung der Hochschule ist Recht und Pflicht aller Mitglieder“ bestimmt das bundesdeutsche Hochschulrahmengesetz. Eine Universität ist also demokratisch aufgebaut. Super Sache, oder? Alle Beteiligten reden miteinander, finden die richtige Entscheidung und setzen sie gemeinsam um? Manchmal geht das. Auf Studiengangsebene zum Beispiel, wenn Studierende für dieselben Interessen eintreten. Aber schon in Fachbereichsräten und gar erst im Akademischen Senat (AS), dem höchsten universitären Entscheidungsgremium, wird es schwierig: Profs wollen forschen, Studis wollen lernen und verstehen, und das Rektorat will vor allem exzellent sein. Forschen aber verschlingt viel Geld und Lehre ist dabei eher hinderlich. Deshalb neigen viele Professor*innen dazu, Studiengebühren zu begrüßen und/oder (angeblich) „schlechte“ Studiengänge wie Psychologie bereitwillig zu opfern. Denn diese sorgen für wenig Renommee oder Drittmittel.
Wir haben das nie verstanden und haben deshalb viel mit den AS-Mitgliedern, dem Rektorat, der Uni-Verwaltung und anderen Studierenden diskutiert. Doch Professor*innen haben in allen entscheidenden Uni-Gremien mindestens 51 % der Stimmen. Und so hatten und haben die Profs, jedes Mal wenn abgestimmt wird, doch wieder ihre vom Gesetz gesicherte Mehrheit. Auf dem normalen Weg durch die Gremien der Universität können unsere studentischen Interessen strukturell nur unterliegen, da die Mehrheitsverhältnisse zu unseren Ungunsten sind.
Für uns von LiSA spielt sich Politik daher nicht ausschließlich in Gremien ab. Auf Grund des teilweise sehr großen Ungleichgewichts der verschiedenen Statusgruppen in wichtigen Entscheidungsgremien können unsere Interessen nur bedingt durchgesetzt werden. Gremien sind für uns kein Selbstzweck, in denen wir uns im Schwingen großer Reden üben wollen. Auch haben wir ein Problem damit, Politik in Hinterzimmern zu betreiben. Vielmehr begreifen wir Gremienarbeit als Mittel zum Zweck. Unsere Zeit und Energie stecken wir aus diesen Gründen besonders in außerparlamentarische Aktionen. Für uns passiert Politik in erster Linie auf dem Campus und nicht in abgeschotteten Räumen! Deswegen engagierte sich LiSA z.B. maßgeblich im Aktivenplenum, aus dem die erfolgreichen Proteste gegen die im WP2020 vorgesehenen Kürzungen hervor gingen. Auch der aktuelle Protest gegen das Vorgehen des Zentralen Prüfungsamt zeigt, dass unsere Stimmen doch gehört werden und selbstorganisierter Widerstand jenseits der Gremien erfolgreich sein kann. Wenn wir etwas an der Uni bewegen wollen, dann geht also nur eine Kombination aus beidem: Politische Arbeit in Gremien und auf dem Campus.
Vor allem sollte es aber darum gehen, dass wir uns alle zusammentun und – egal ob StugA, AStA oder sonst wer – unsere individuellen Möglichkeiten, Stärken und Erfahrungen teilen und gemeinsam nutzen. Nur so könnten wir wirklich kraftvoll für unsere grundlegenden Interessen eintreten.